Luftbildarchäologie in Deutschland - Tagung am 6. Dezember 2008 in Mainz
Unter dem Titel „Luftbildarchäologie in Deutschland“ fand
am 06. Dezember 2008 am Institut für Vor- und Frühgeschichte der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz eine von der Luftbildarchäologin Johanna Dreßler
organisiertes Symposium statt, um langfristig ein nationales
Netzwerk von Luftbildarchäologen aufzubauen. |
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Luftbildarchäologie in der Pfalz - Bestand
und Perspektiven |
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Die
Luftbildarchäologie ist in der Pfalz eine noch relativ junge
Prospektionsmethode, die aber in den letzten Jahren wieder einen erheblichen
Aufschwung genommen hat; dies ist dem außerordentlich engagierten Einsatz
der ehrenamtlichen Luftbildprospekteure Ulrich Kiesow und Michael Voselek zu
verdanken, die seit 2003 nicht nur viele neue Ansichten bereits bekannter
Befunde geliefert, sondern auch zahlreiche
neue Objekte entdeckt und darüber
hinaus mit neuen Methoden die Erkundung aus der Luft in der Pfalz aus einem
10-jährigen Dornröschenschlaf geweckt haben. |
Die Luftbilder werden nicht nur inventarisiert und in die rheinland-pfälzische GIS-gestützte Fundstellendatenbank aufgenommen, sondern herausragende Befunde gerade der römischen Zeit werden entzerrt und 3D-Isometrien davon entworfen; auch hierfür werden Beispiele präsentiert (A. Zeeb-Lanz). Im zweiten Teil des Vortrags wird die technische Ausrüstung der aktuellen Luftbildprospekteure vorgestellt. Wohl einzigartig in der deutschen Luftbildarchäologie ist die Verwendung eines gewichtskraftgesteuerten Ultraleicht-Flugzeuges: Das Trike erlaubt eine langsame Befliegung der Objekte und ermöglicht aufgrund seiner Bauweise auch Senkrechtbilder aus dem Flieger. Kurz gestreift wird die flug- und kameratechnische Ausrüstung. |
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Ein wichtiger Bestandteil der Dokumentation sind Fundmeldung mit Ansprache der Objekte sowie Georeferenzierung und eine Kartierung der betreffenden Fundstellen; die vorbildliche Dokumentation der Luftbilder ermöglicht eine schnelle Nutzung der Informationen zu neu aufgefundenen Objekten für die Archäologen der pfälzischen Denkmalpflege (Michael Voselek). Abschließend wird die in der Pfalz bereits an mehreren Objekten untersuchte „Thermische Prospektion bei Bewuchs“ erklärt und das Potential dieser neuartigen Prospektionstechnik, die speziell bei römischen Villae Rusticae zu einer erheblichen Erweiterung des Informationsgehaltes der klassischen Luftbilder führen kann, dargestellt. Eine Zusammenfassung der bisherigen thermischen Projekte und eine Videosequenz zum Befund der Villa von Kleinsteinhausen runden den Überblick über die Luftbildarchäologie in der Pfalz ab. |
Die Teilnehmerliste und Kurzfassungen der elf anderen Vorträge finden Sie in der folgenden pdf: |
archaeoflug 2009