Villa rustica in Ungstein bei Bad Dürkheim
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Römervilla Weilberg (Luftbild, Archaeokopter 04/11) |
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Römervilla Weilberg - Rekonstruktionsversuch |
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Die 7,5 ha große Gutshofanlage (Herrenhaus u. Wirtschaftsgebäude) am Weilerberg bei Ungstein (Bad Dürkheim) wurde 1981 im Zuge der Rebflurbereinigung des Ortsteils Ungstein durch die Bodendenkmalpflege Speyer erfasst und teilweise freigelegt. Im Villenbereich hat man Spuren einer spätkeltischen Siedlung (etwa bis 50 v. Chr.) festgestellt. Die Anfänge der römischen Besiedlung liegen um 20/30 n. Chr. Damals wurden Holzbauten errichtet, deren Ausdehnung nur in Spuren erfasst werden konnte. Zu Beginn des 2. Jahrhunderts wurden Steinbauten errichtet. |
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Römervilla Weilberg - Portikussäulen vor dem Zentralbau |
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Römervilla Weilberg - Frontansicht (Rekonstruktionsversuch) |
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Römervilla Weilberg - Lageplan |
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Römervilla Weilberg - Luftbild |
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Römervilla Weilberg - Rekonstruktionsversuch |
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Die Front des Zentralbaus und die beiden seitlichen Flügelbauten (Eckrisaliten) waren U-förmig mit einer säulengeschmückten Portikus (Säulenhalle/Wandelhalle) ausgestattet. Man bezeichnet diesen Villentyp daher auch als Risalitvilla mit U-förmiger Wandelhalle. Der Zentralbau (43 x 30 m) und die beiden Eckrisalite waren sicher mehrgeschossig. Um das Geländegefälle auszugleichen, konnte die Säulenhalle der Front nur über eine Treppe erreicht werden. Deutlich sind noch heute die hoch liegenden Räume zu erkennen. In dem vorderen, westlichen Gebäudeteil wurde ein ca. 200 m² großes Bad eingebaut. An einen langen Korridor schlossen sich nach hinten drei große Räume an. Der mittlere Raum war als Hofbereich nicht überdacht. Die beiden anderen dienten wohl als Remise bzw. als Gewerbebereich. |
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Römervilla Weilberg - Frontansicht (Rekonstruktionsversuch) |
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Spätestens im frühen 4. Jahrhundert wurde an den östlichen Seitenflügel ein weiteres Gebäude (Länge 31 m) angebaut. Die Front der Villa wurde dadurch von ca. 73 m auf 105 m verlängert. Der Hofbereich des Gutshofs war im 2.–3. Jahrhundert mit einer Mauer eingefriedet an die einzelne Wirtschaftsgebäude angebaut waren. Der westliche Nebenbau, mit einer Grundfläche von 400 m², hatte im vorderen Teil einen schmalen, zum Teil beheizten Wohnbereich an den hangseits eine große Halle angrenzte, die Gewerbezwecken diente. |
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Römervilla Weilberg - Frontansicht mit Kammerbau (Rekonstruktionsversuch) |
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Römervilla Weilberg - Blick aus dem Bad nach Süden |
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Die imposante Villa wurde um die Mitte des 4. Jahrhunderts wohl infolge der Germaneneinfälle aufgelassen. In der Folge wurde ein kleines Landgut etwas unterhalb neu errichtet, bzw. aus alten Nebengebäuden renoviert. Im frühen 5. Jahrhundert endet die römische Besiedlung auf dem Weilerberg endgültig (vgl. Bernhard 1990, 317ff. in: Cüppers, 1990). |
Rekonstruktion: Die Rekonstruktion bezieht sich auf die Umsetzung von H. Bernhard (vgl. Bernhard 1990, 317ff. in: Cüppers, 1990 und Schumann 2006). |
Quellen:
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Literaturempfehlung: |
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Epochen |
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archaeoflug 2008/12