P080467: Eine komplexe Gutshofanlage
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Bild 1: Gesamtansicht der Siedlungsstelle aus südlicher Richtung Das Luftbild P08067 vom 01.07.2008 dokumentiert eine große, komplexe Siedlungsstelle. Eine zeitliche Einordnung liegt aufgrund noch fehlender Lesefunde zur Zeit nicht vor, jedoch sprechen die Strukturen der noch gut sichtbaren Gebäudefundamente für einen römischen Ursprung. |
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Bild 2.1: Detailansicht aus südlicher Richtung Deutlich heben sich die breiten Fundamentstrukturen des Haupthauses (nördlicher Teil), eines schräg daneben liegenden großen Nebengebäudes sowie eines kleineren Gebäudeteils als negative Bewuchsmerkmale im Gelände ab. Zusätzlich können weitere Strukturen erkannt werden, die rechtwinklig zu den 1,80 m breiten Spurrillen verlaufen. Auch einige Kanäle zur Wasserver- und Entsorgung sind deutlich zu erkennen. Erheblich erschwert wird die Rekonstruktion der Gesamtanlage durch den Verlauf der Spur- und Saatrillen, die wahrscheinlich einen großen Teil der in dieser Richtung liegenden schwächeren Fundamente überlagert. Geht man davon aus, dass einige der im Luftbild zu erkennende Trockenmerkmale (helle Flächen) eine anthropogene Ursache haben (Fußböden, Bodenbeläge, Schutt, u.s.w.) und ergänzt diese mit den sichtbaren, zweifelsfreien Baustrukturen, so ergibt sich das Bild einer großen, weitläufigen und komplexen Hofanlage (Bild 2.2). |
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Bild 2.2: Luftbildanalyse der Siedlungsstelle unter Berücksichtigung von markanten Merkmalen Bild 2.2 vermittelt einen ersten Eindruck von der möglichen Struktur der Hofanlage. In den folgenden Luftbildinterpretationen wird nun versucht, Details der Anlage heraus zuarbeiten. Auf die Schwierigkeiten bei der Analyse wurde schon hingewiesen. Die Ergebnisse sind daher teilweise sehr spekulativ und nur als Arbeitsgrundlage für weitere Luftbildauswertungen (2009) aufzufassen. Bei den folgenden Luftbildinterpretationen wurde deshalb ein Anzeigewechsler eingesetzt, der Interpretationen - im 5 Sekunden Rhythmus - mit zunehmendem Spekulationsgrad einblendet. |
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Detailaufnahmen und Luftbildinterpretationen |
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Bild 3: Nebengebäude - Nördlicher Siedlungsbereich (Luftbildinterpretation) |
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Bild 4: Hauptgebäude (Luftbildinterpretation) |
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Bild 5: Zentraler Siedlungsbereich (Luftbildinterpretation) |
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Bild 6.1: Hauptgebäude und südliche Anbauten |
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Bild 6.2: Südliche Anbauten (Luftbildinterpretation) |
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Bild 7: Überbaute Baustrukturen? (Luftbildinterpretation) Bei genauerer Betrachtung fallen einige schräg zu den Spurrillen verlaufende Geländelinien auf, die man zu einer rechtwinkligen Struktur zusammenfassen kann. Möglicherweise handelt es sich dabei um die Fundamentstrukturen des Herrenhauses einer villa rustica, das an dieser Stelle gestanden hat und beim Bau der oben beschriebenen Hofanlage abgerissen und überbaut wurde. |
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Bild 8: Überbaute Baustrukturen |
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Vorläufige Zusammenfassung |
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Bild 9: Zusammenfassung der Ergebnisse (Stand 2008) |
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Neue Prospektionsergebnisse |
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Neue Luftbilder von der Hofanlage - Stand 19.05.2009 |
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Der Erfolg einer Luftbildprospektion hängt von vielen Parametern ab. Viele Strukturen werden erst zu bestimmten Jahreszeiten, Vegetationsphasen und Tageszeiten sichtbar. Auch die Temperatur, der Sonnenstand, die Wetter- und Klimaverhältnisse üben einen entscheidenden Einfluss auf das Prospektionsergebnis aus. Oft hat es deshalb mit Glück zu tun, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Der einmalige, zufällige Blick aus der Luft reicht aber für eine fundierte Luftbildinterpretation in der Regel nicht aus. Wir überfliegen deshalb unsere entdeckten Strukturen und die Bereiche mit einem Negativbefund in regelmäßigen Abständen – auch über Jahre hinweg, um die bestmöglichen Prospektionsergebnisse zu erzielen. Ein Beispiel für die Richtigkeit unseres Vorgehens belegen die Luftbilder, von der im August 2008 entdeckte Siedlungsstelle P080467 und die neuen Luftbilder der Befliegung vom 19. Mai 2009. |
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Bild 10: P080467 – Luftbild vom 19.05.2009 Auf dem Luftbild lassen sich die Strukturen von mindestens sieben - voneinander unabhängige - Gebäuden lokalisieren (A-H). Bei genauerer Betrachtung der Luftaufnahme sind zusätzlich einige längliche und rechteckige Verfärbungen auszumachen, die auf weitere Gebäude hindeuten. |
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Bild 11:P080467 – Bearbeitetes Luftbild vom 19.05.2009 Auch das bearbeitete Luftbild bestätigt die oben gemachte Feststellung. Nach diesem Luftbildbefund handelt es sich scheinbar um eine „typische“ römische Hofanlage. Das lang gezogene, nach Süden ausgerichtete Gebäude (G) hat die größte Grundfläche und könnte als Herrenhaus angesprochen werden – auch wenn spezifische Strukturelemente nicht zu erkennen sind. Die anderen Gebäude (Wohn- und Wirtschaftsgebäude) sind „locker“ auf der Hoffläche verteilt. |
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Das Ergebnis steht im Widerspruch zu der obigen Luftbildinterpretation von 2008. Wären die Luftbilder vom 19. Mai 2009 die einzige Grundlage für eine Luftbildinterpretation gewesen, hätte dies wahrscheinlich zu einer Fehlinterpretation der Siedlungsstelle geführt. Nach wie vor gehen wir davon aus, dass es sich bei den entdeckten Strukturen um eine große, komplexe Anlage handelt. Zukünftige Befliegungen werden hoffentlich dazu führen, eindeutige Belege für diese Annahme zu finden |
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Bild 12: Hofanlage - Luftbild 2008 |
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Bild 13: P080467 – Gebäudekomplex G (Bearbeitetes Luftbild, 2009) Ein neuer Befund konnte aber mit den Luftbildern vom 19. Mai 2009 dokumentiert werden. Das bearbeitete Luftbild zeigt die Strukturen des Gebäudes G (Nebengebäude) sowie die eines weiteren, nicht in gleicher Flucht verlaufenden Gebäudes. Möglicherweise handelt es bei den gelb markierten Strukturen um die überbauten Fundamente eines Vorgängerbaus. |
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Neues Luftbild von der Hofanlage - Stand 06.07.2009 |
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Bild 14: Hofanlage - Luftbild: 04.07.2009 |
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Bild 15: Hofanlage - Luftbild: 04.07.2009 |
archaeoflug 2008/09