Bild 1: Im Luftbild erfasstes Hofareal (Luftbild:
03.05.08)
Das zentrale Hofareal der villa rustica wurde erstmals 2007 bei einem
Prospektionsflug entdeckt. Dabei konnten unterschiedliche Nebengebäude und
die Lage eines Abwasserkanals dokumentiert werden. Die Position des
Herrenhauses war dagegen nur ungenau im Luftbild zu lokalisieren, daher
konnten auch keine konkreten Angaben zum Grundriss und der Innenaufteilung
des Gebäudes gemacht werden. Erst bei einer Befliegung am 03.05.2008 war es
möglich diese Lücke zu schließen.
Bild 2: Im Luftbild erfasstes Hofareal – Ansicht von Norden (2007)
Bild 3: Im Luftbild
erfasstes Hofareal – Ansicht von Norden (2007)
Das südlich ausgerichtete römische Landgut liegt auf einem leicht geneigten
Hang. Auf dem unterhalb des Herrenhauses (1) befindlichen Wirtschaftsteil
können die Strukturen von mindestens fünf Nebengebäuden (3, 4, 5, 6, 7)
durch die negativen Bewuchsmerkmale (helle Linien) erfasst werden. Zu einem
weiteren Nebengebäude oder einem Anbau an das Gebäude (3) könnten die
Strukturen (10) gehören. Die zwei parallelen Strukturen (9) sind
wahrscheinlich die Seitenbegrenzungen eines ca. 4 m breiten Weges, der durch
den Wirtschaftsteil bis zur Außentreppe des Herrenhauses (1) geführt hat
(vgl. Bild 9, 10 u. 12). Zwei weitere Nebengebäude (2, 8) liegen westlich
des Herrenhauses. Bei der Struktur (11) handelt es sich um die positiven
Bewuchsmerkmale eines Kanalgrabens, der als Frischwasser- / Abwasser- /
Entwässerungskanal gedient hat.
Bild 4 u. 5: Nebengebäude 7 (Luftbild 2007)
Bild 6: Herrenhaus und Nebengebäude 2 – Ansicht aus Südost (Luftbild: 03.05.08)
Bild 7: Herrenhaus und Nebengebäude 2 – Ansicht aus Südwest (Luftbild: 03.05.08)
Bild 8:
Herrenhaus und Nebengebäude 2 – Ansicht aus Südwest
(Luftbild: 03.05.08)
Obwohl nicht alle Strukturen der Inneneinteilung
eindeutig im Luftbild zu erfassen sind, kann man sich ein gutes Bild vom
Aufbau des Herrenhauses machen. Die Frontseite ist gekennzeichnet durch zwei
- möglicherweise mehrstöckige – turmartige Eckrislite mit quadratischer
Grundfläche und einem dazwischen liegenden offenen Säulengang (Portikus) mit
einer breiten Freitreppe. Dahinter liegt ein etwas größerer Raum/Halle und
mehrere kleinere Räume. Einige schwach auszumachende negative
Bewuchsmerkmale, insbesondere am hinteren Teil der Villa, deuten
möglicherweise auf weitere Baustrukturen (Anbauten/Räume/Mauern) hin.
Parallel zum Herrenhaus liegt auf der linken Seite ein Nebengebäude. Der
kleine Anbau an der Vorderfront deutet auf einen Feuerungsraum (Praefurnium)
hin. Möglicherweise war dieses Gebäude mit dem Herrenhaus durch eine Mauer
verbunden, die als Teil einer Abtrennung zwischen dem Wirtschaftsteil und
dem Herrenhausbereich anzusehen ist.
Bild 9: Herrenhaus mit Zugangsweg (9) – Ansicht von Norden (Luftbild: 03.05.08)
Bild 10: Herrenhaus mit Zugangsweg (9) – Ansicht von Norden (Luftbild: 03.05.08)
Bild 11: Herrenhaus mit Nebengebäude 2 – Ansicht von Nordwest (Luftbild: 03.05.08)
Bild 12: Herrenhaus
mit Nebengebäude 2 – Ansicht von Nordwest (Luftbild: 03.05.08)
Da bisher noch keine eindeutigen Strukturen erfasst wurden, die auf eine
Umfassungsmauer hindeuten, gibt es bisher noch keine Erkenntnisse zur
Ausdehnung des Hofareals. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass sich
weitere Nebengebäude im näheren Umfeld des bisher erfassten Hofareals
befunden haben. Möglicherweis sind einige negative Bewuchsmerkmale im
erfassten Hofareal und oberhalb des Herrenhauses in diese Richtung zu
interpretieren.
Rekonstruktionsversuch
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Bild 13: Rekonstruktionsversuch - Vorderfront
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Bild 14: Rekonstruktionsversuch - Rückfront
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