Sonderausstellung - Luft|Bild|Art

Das Museum Herxheim wagt sich auf unbekanntes Terrain und macht eine exotische Neuentdeckung: In Verbindung mit archaeoflug präsentiert es erstmals eine Schau, die das Grenzland zwischen Wissenschaft, Fliegerei und Kunst betritt.

Gezeigt werden mehr als zwei Dutzend großformatige Bilder, die zu bersten scheinen von Formen, Farben und Strukturen. Entstanden sind sie in einem langen Prozess, an dem Fotokameras, Ultraleichtflugzeuge, Computer und viel menschliche Kreativität beteiligt waren. Roland Seidel, bei archaeoflug zuständig für Internetpräsentation und Computerrekonstruktionen, hat sie in vielen spielerischen Arbeitsgängen aus Fotografien geschaffen, die aus der Vogelperspektive aufgenommen wurden. Ausgangspunkt des Prozesses ist die Suche nach verborgenen Bodendenkmälern durch die digitale Bearbeitung der Luftbilder. Was „Luftbildarchäologie“ ist und kann, wird in der Ausstellung ebenfalls anschaulich gezeigt.

Einige Bilder erinnern an Rorschach-Tests und regen wie diese die Phantasie an – mancher Betrachter sieht darin Gesichter, Masken, Tiere… Andere können als digitale Form abstrakter Malerei angesehen werden. Einerseits kann jeder Betrachter, je nach eigener Prädisposition, darin etwas anderes sehen; andererseits sind es Vexierbilder, die bei jeder Betrachtung neu auf uns wirken, neue Assoziationen wecken. Wir können sie als Spiel von Figuren, Farben, Mustern, Spiegelungen und Wiederholungen sehen, wir können aber auch versuchen, die Ursprünge, das zugrunde liegende Luftbild zu erkennen und zu entziffern, was die Grundlage des Spiels bildet.

Roland Seidel ist mit diesen Bildern etwas gelungen, das ein Anspruch an Kunst sein sollte: einen hohen Abstraktionsgrad zu erreichen. Zugleich lassen sie ihren Ursprung erahnen: die historisch gewachsenen, in jüngerer Zeit aber stark genutzten Landschaften mit ihren vielen und vielfältigen im Boden verborgenen Denkmälern – vom vorgeschichtlichen Grabhügel bis zur römischen Villa. Letztlich wirken viele der entstandenen Strukturen auch fragil und können uns an die Verletzlichkeit der Landschaft und der historisch geschaffenen Erinnerungsorte darin erinnern.

Text: Dr. Alexander Gramsch, Museum Herxheim

Eröffnung am Freitag, 25.8.2017, 19 Uhr, mit einer Vernissage

Museum Herxheim

Quelle:

http://www.museum-herxheim.de/aktuelleausstellung.html (Stand: 08.08.2017)

Weiterführende Links:

Museum Herxheim

http://www.museum-herxheim.de/

 

 

archaeoflug 2017


www.archaeoflug.de